NZ Fischingen: Abstauben mit Pferdekutsche und Häs-TÜV

Am 6. Januar beginnt die Jubiläums-Saison der Zunft – Jubiläum vom 31.1.-2.2.2020

Nach alt-germanischem Glauben ist die Nacht zum 6. Januar der Oberste der Raunächte, einer besonderen Zeit des Wechsels, und beendet diese Zeit der Neubestimmung nach der Wintersonnenwende. Die Bezeichnung „Raunächte“ kommt von rau (wie wild). In all diesen Nächten seien, so die Annahme bei unseren Vorfahren, die bösen Geister besonders aktiv und mächtig und Wotans wildes Heer tobt durch die Nächte. Das Geisterheer soll während der Raunächte lärmend durch die Lüfte gezogen sein und wer dem Wutes Heer begegnete, wurde mitgerissen und verschwand (s. auch Zimmersche Chonik).

Zunächst wurde am 6. Januar auch die Geburt Jesu gefeiert, bis die römische Kirche dies 432 n.Chr. auf den 25. Dezember verlegt hat.

Die Kirche richtet auch heute noch ihr Osterfest nach dem alten Mondkalender, da das Osterfest im europäischen Brauchtum als Frühlingsanfangsfest und Mondfest gefeiert wurde. Und der Mondkalender bestimmt auch den Aschermittwoch, der heuer auf den 26. Februar fällt.

Am Ende jeder Fasnetsaison werden die Fischinger Narren in Form von Buzefalus, Burghexe und Hakenmann eingeschläfert und im Ruinegraben der einst mächtigen Burg Wehrstein versteckt, zwischen Hexentanz-Platz und Buzefalus-Eiche.

Nach der wilden Jagd der Rauhnächte sind Sie nicht leicht zu finden.

Wagemutige Fischinger suchen diese am 6. Janner und sind schon morgens unterwegs mit Glocke und Pferde-Kutsche und Kutscher Frank Kipp. Die Bevölkerung wird gebeten, diese mutigen Männer zu unterstützen und zu stärken – die lange, staubige Suche sorgt manchmal auch für Durst...

Nach hoffentlich vielen Hinweisen auf die verschwundenen Narrenmeister und erfolgreicher Suche werden Buzefalus, Burghexe und Hakenmann mit Trägern und Pferdekutsche zum Erwecken gebracht. 

Das Maskenabstauben vor dem Farrenstall ist gegen 14 Uhr angesetzt – eine erfolgreiche Suche vorausgesetzt.

Diese Zeremonie wird wie üblich durch den obersten Zunftmeister Marcus Kaupp durchgeführt, um somit die Fasnet 2020 zu den Klängen des Fischinger Narrenmarschs zu eröffnen. 

Die Zunftmeister werden nach der Häskontrolle mit der Ausgabe des Narrenfahrplans den Fischinger Narren auch dieses Jahr eine Fülle Auswärtsterminen präsentieren, aber auch Veranstaltungen der Fischinger Fleggafasnet und im übrigen Jahr. 

Das Highlight ist das 30jährige Jubiläum der Zunft, welches vom 31.1. bis 2.2.2020 gefeiert wird. Freitag abend ist Brauchtumsabend auf der Festinsel mit rund 25 befreundeten Narrengruppen und Guggenmusiken. 

Samstag wird um 16:30 Uhr der Narrenbaum auf dem Rathausplatz gestellt, und die Kapellen spielen sich warm zum anschließenden Nachtumzug. 

Fast 40 Gruppen ziehen beim Fackelumzug von der Neubau-Siedlung Schloßberg in das alte Fachwerkdorf hinab zur Narrenparty. 

Am Sonntag, 2.2.2020 wird der gesamte Flegga zum Narrennest, wenn all die Besen wieder wie am Vorabend öffnen. Um 13:30 Uhr startet der Sulzer NarrentagPlus, neben den 8 Stadtteil-Zünften sind 10 weitere Gastvereine am Start. Außerdem die Guggenmusik Quastenflosser, die im Kloster Fischingen im schweizerischen Thurgau gegründet wurde und bereits ab Samstag mittag im Partner-Dorf mitfeiert.